Protokoll des Erfahrungsaustauschs Informationskompetenz NRW in Aachen
Moderation: Yvonne Brzoska, Gabriele Pinnen, UB RWTH Aachen
Teilnehmer: 25
TOP 1: Erfahrungsaustausch (10:00-12:00 Uhr)
Personalmangel
In fast allen Bibliotheken herrscht Personalmangel, während auf der anderen Seite neue Themenfelder wie Forschungsdatenmanagement oder Data Literacy, das Aufgabenspektrum von IK immer mehr erweitern. Die Bibliotheken reagieren darauf mit der Intensivierung des E-Learning-Angebots, bzw. mit Reduzierung des bestehenden Präsenzangebots, z.B. Schulungen nur noch auf Anfrage.
Die FHB Aachen setzt u.a. auf eine Konzentration auf Großveranstaltungen, wie z.B. die Studieneinführungsveranstaltungen, um ressourcenschonend viele Studierende gleichzeitig zu erreichen.
Die UB Bielefeld richtet den Focus wieder mehr auf die Vernetzung und Kooperation mit Forschung und Lehre um der angespannten Personalsituation zu begegnen.
Die UB Bonn verweist alle außeruniversitären Zielgruppen, wie Schülerinnen und Schüler an die Stadtbibliothek, um eine Entlastung zu erreichen.
Die UB Bochum verfügt über ein großes Schulungsteam und kann dank ausreichender Raumkapazitäten bis zu 4 Schulungen gleichzeitig abhalten.
E-Learning
Viele Bibliotheken nutzen die E-Learning-Plattform Moodle und YouTube, um ihre Angebote den Studierenden zugänglich zu machen.
An der UB Münster werden die Web Quests über Moodle in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen gut angenommen.
Die UB Bonn hat für einige Formate nun Pecha-Kucha-Präsentationen im Einsatz, bzw. in der Planung und nutzt hierfür ein Chatboard.
Die FHB Aachen nutzt den OSMO-Mobil-Stick, um bedarfsgerecht, schnell und unkompliziert kleine Erklärvideos zu drehen.
Die UB Duisburg-Essen und die UB Bonn haben Tablets angeschafft, die aber noch nicht im Einsatz sind und für die noch Schulungsideen gesucht werden.
Bei den sozialen Medien wird vor allen Dingen Twitter und Facebook eingesetzt. Instagram hat sich bei den beteiligten Bibliotheken noch nicht durchgesetzt. Die UB und FHB Aachen nutzen Instagram, ebenso die Kunst- und Museumsbibliothek Köln.
Die Verlagerung von Präsensveranstaltungen auf E-Learning Angebote wurde kontrovers diskutiert. Einerseits bringen sie Entlastung in angespannten Personalsituationen, andererseits ist E-Learning nicht für jedes Thema geeignet. Hinzu kommt der Aktualisierungsbedarf, für den auch Personal benötigt wird. Bei E-Learning Angeboten, wie Web Quests oder Webinaren ist oft im Nachgang noch Bearbeitungsbedarf. Besonders komplexe Sachverhalte lassen sich besser in Präsenzveranstaltungen vermitteln. Einige Kolleginnen/Kollegen berichteten, dass die E-Learning Angebote nicht gut angenommen und von Seiten der Studierenden und Fakultäten Präsenzveranstaltungen bevorzugt würden. Zusammenfassend wurde konstatiert, dass E-Learning nicht grundsätzlich die Lösung ist, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit, sorgfältig geprüft werden müsse, welches Format zu welchem Thema passt.
Schulungsräume
Einigkeit bestand darüber, dass bei einer Neugestaltung von Schulungsräumen in Zukunft flexibles Mobiliar und flexible technische Ausstattung gefragt ist. In diesem Zusammenhang wurde verwiesen auf die Arbeit von Prof. Richard Stang an der Hochschule der Medien in Stuttgart, der u.a. zur Ausgestaltung von Lernumgebungen forscht.
Die UB Münster hat einen Gruppenarbeitsraum mit Quadern eingerichtet, die die Studierenden mieten können.
Schulungen
Citavi-Schulungen laufen bei allen Bibliotheken weiterhin mit großem Erfolg. Auch Coffee Lectures sind mittlerweile etabliert und werden nach wie vor überwiegend gut angenommen.
Die UB Bielefeld hat Coffee Lectures wegen räumlicher Probleme eingestellt.
Die UB Bonn und die UB Dortmund nutzen dieses Format für In-House-Schulungen.
TOP 2: Schreibberatung in der Bibliothek (12:00-13:00 Uhr)
Impulsvortrag: Andreas Bissels (Schreiblabor Bonn)
TOP 3: Kurse zur Quellenbewertung (14:00-15:00 Uhr)
Impulsvortrag: Christina Kläre (UB Duisburg-Essen)
http://www.informationskompetenz.de/wp-content/uploads/2020/01/Quellenbewertung_IK12-2019.pdf
TOP 4: Überlegungen zur Vernetzung und zur Neugründung einer neuen AG Informationskompetenz in NRW (15:00-16:00 Uhr)
Impulsvortrag: Kerstin Kaiser und Jana Fritze (UB Wuppertal, DIGI-KOMP.NRW)
https://www.dh.nrw/kooperationen/digi-komp.nrw-32
Das PDF des Vortrags konnte für eine Veröffentlichung nicht zur Verfügung gestellt werden. Der Link verweist auf die bereits veröffentlichte Projektdarstellung auf der DH-NRW-Seite.